Vielleicht kennt die ein oder andere Trevor Noah als ehemaligen Host der Daily show aus dem amerikanischen Fernsehen. Seine Aufgabe dort: Amerikanische Politik und Gesellschaft auf charmante Art und Weise aufs Korn zunehmen. Noah schaffte es dabei immer, die westliche Gesellschaft heftig zu kritisieren, ohne aber überheblich zu wirken. Probleme werden direkt adressiert ohne zu verletzten - eine faszinierende Gabe. Neben der Empfehlung für Born a Crime ist dies hier also auch eine Empfehlung für die Daily show.
In Born a Crime beschreibt Noah seine Kindheit und Jugend in Südafrika. Neben vielen Anekdoten erfährt man einiges über den Menschen Trevor Noah – vor allem aber auch über die Gesellschaft. Als Sohn einer schwarzen Mutter und eines weißen Vaters geht es um die Suche nach Identität und dem Platz innerhalb der Gesellschaft. Wie kaum ein anderer wechselt Noah die Welten, in denen er sich bewegt. So erfährt man viel über die guten und schlechten Seiten verschiedener Kulturen. Wie auch in der Daily show ist das Buch dabei nie vorwurfsvoll oder unfair, sonder charmant und humorvoll. Es ist also für alle, die unterhalten werden wollen, sich für Kultur, Gesellschaft und Perspektivwechsel interessieren. Das Buch liest sich leicht und verleitet doch zum Nachdenken. Es verändert den Blick auf die eigene Gesellschaft, und Selbstverständliches erscheint plötzlich nicht mehr selbstverständlich.
Seiten: 336
Erschienen: 2023
Verlag: Cornselsen Verlag
ISBN: 978-3-453-64062-7
(Bericht Ph.W.)