„War ich überassimiliert, deutscher als jeder Deutsche? Ein Opportunist, der die Anpassung so weit trieb, bis die konservativen Väter meiner Freunde überzeugt waren, dass das deutsche Kulturerbe einzig in meinen Händen noch eine Chance auf ein Weiterleben hatte?“
Der Heidelberger Ijoma Mangold wächst in den 70er Jahren als Sohn einer schlesischen Mutter und eines nigerianischen Vaters in Deutschland auf. Mit seiner Leidenschaft für Thomas Mann und Richard Wagner fällt er in diesen Jahren genauso aus dem Rahmen wie mit seiner dunklen Haut und lockigen Haaren. Auf humorvolle Art beschreibt Ijoma Mangold den Prozess, seine eigene Identität zu finden und hält gleichzeitig der deutschen Gesellschaft den Spiegel vor. Erzählend hält er seine Geschichte und deren dramatische Wendungen fest, die Erlebnisse mit seiner deutschen und mit seiner nigerianischen Familie. Und nicht zuletzt seine überraschenden Erfahrungen mit sich selbst.
In der Zwischenzeit arbeitet Mangold für die Wochenzeitung Die Zeit, deren Literaturchef er von 2013 bis 2018 war. Wer also neben einer eindrücklichen Lebensgeschichte und spannenden gesellschaftlichen Fragen einfach Lust auf gute Literatur hat, ist bei „Das deutsche Krokodil“ gut aufgehoben.
Seiten: 344
Erschienen: 2017
Verlag: Rowohlt Verlag GmbH
ISBN: 978-3-499-63216-7
(Bericht Ph.W.)