Die Aktivistin

Von Jutta Blume

Am 10. Juni fand eine weitere Online-Buchvorstellung statt, die ein sehr spannendes, aber auch konfliktgeladenes Thema ansprach: Die kriminellen Machenschaften in Honduras und die damit einhergehende hohe Gefahr, der AktivistInnen bei ihrer, so wichtigen, Arbeit vor Ort ausgesetzt sind. Das Tropenparadies Honduras ist nicht so paradiesisch wie es scheint. Das erfuhren ZuhörerInnen, die am Donnerstagabend gespannt der Lesung von Jutta Blume aus ihrem Krimi „Die Aktivistin“ lauschten. Die Journalistin und Autorin Blume kennt die Situation vor Ort aus eigener Erfahrung und holt die HörerInnen mit ihren Erzählungen, die sie zwischen die gelesenen Abschnitte einschob, auf eine ganz besondere Weise ab.

Der Abend bot Raum für viele Fragen zum Aktivismus und auch zum Leben der Honduraner selbst mit einer Regierung, die zur Not kurzerhand Gesetze erlässt, welche ihre Wiederwahl garantieren, obgleich sie durch das Volk nicht legitimiert ist. Die hohe Kriminalität und die Straflosigkeit in Honduras führen auch zur Flucht vieler Honduraner. Die Regierung in Honduras wird nicht aktiv, um die Menschen zu schützen. Vom Krimi ausgehend, dessen Handlung zwar fiktiv, dennoch vor einem realen politischen Hintergrund spielt, kam das Gespräch schnell auf die aktuelle Situation in Honduras. Die Journalistin und Expertin für soziale Fragen in Zentralamerika, wie sie Ralf Häußler (ZEB) eingangs vorstellte, berichtete vom Verschwinden vier junger Menschen vor einem Jahr in Triunfo de la Cruz in Honduras. Aus den Reihen der TeilnehmerInnen wurde der Wunsch geäußert, einen offiziellen Aufruf zu starten, der auf das allgemeine Stillschweigen und die Untätigkeit der Behörden hinsichtlich des Verschwindens der vier jungen Menschen vor einem Jahr Triunfo de la Cruz aufmerksam macht. Welthaus Stuttgart e.V.

Grafit Verlag, 2019, 416 Seiten, ISBN 978-3-89425-595-4

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