von Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah
Aufsatzsammlung mit Beiträgen von Sasha Marianna Salzmann, Sharon Dodua Otoo, Max Czollek, Mithu Sanyal, Olga Grjasnowa, Margarete Stokowski uvm.
Heimat ist ein umkämpfter Begriff: „Lieber nicht mehr verwenden“, sagen die einen, „Nur durch einen anderen Gebrauch kann er umgedeutet werden“, sagen die anderen. 2018 ruft die deutsche Bundesregierung das sogenannte „Heimat-Ministerium“ ins Leben. Die Aufsatzsammlung „Eure Heimat ist unser Albtraum“ ist eine Antwort darauf.
Entscheidend an dem Titel ist die Kursivsetzung bzw. die durchsichtige Schrift von „Eure“ / „Unser“, wie die Herausgeberinnen in Vorwort betonen. Diese Kategorien sind nämlich nicht statisch: Manche können selbst entscheiden, wozu sie gerechnet werden, für andere wird es entschieden. Heimat muss in der globalisierten Welt als inklusiver Begriff gesehen werden, um die Gegenwart richtig erfassen zu können und vor allem, um niemanden auszuschließen: Denn jede*r sollte selbst entscheiden können, wo die eigene Heimat liegt. Die jungen Autor*innen schildern aus unterschiedlichsten Perspektiven, welche Schwierigkeiten ihren Alltag in Deutschland prägen. Alle haben eine Migrationsbiographie und geben somit Einblicke in Formen der Diskriminierung, die der sogenannten Dominanzgesellschaft (mit Max Czollek gesprochen) oftmals verborgen bleiben. Umso wichtiger ist es, dieses Buch zu lesen und dafür zu sensibilisieren, dass Heimat für uns alle da ist.
Ullstein Verlag, 2019, 208 Seiten, ISBN: 9783961010363