Streicheln oder Schlachten: Warum unser Verhältnis zu Tieren so kompliziert ist – und was das über uns aussagt

von Marcel Sebastian

Der Soziologe Marcel Sebastian untersucht in seinem Buch das komplexe Verhältnis zwischen uns Menschen und unseren Artgenossen, den Tieren. Dabei vermerkt er, dass das Mensch-Tier-Verhältnis ein von uns geschaffenes soziales Konstrukt ist, welches einem stetigen Wandel unterlegen ist. So galten noch etwa manche Tiere in der griechischen Antike als heilig, während sich in unserer Moderne ein immer mehr kritischer Wandel gegenüber beispielsweise der Massentierhaltung aufzeigen lässt und sich wiederum ein steigender Trend zum Veganismus entwickelt.

Eine wichtige Frage in dieser Analyse ist, wieso Haustiere anders als Nutztiere wahrgenommen werden. Was hat dazu historisch geführt, dass in unserer Gesellschaft ein Hund oder eine Katze in der Hierarchie höher gestellt sind als ein Rind oder ein Schwein? Ist das Leben der einen mehr wert? Wer entscheidet darüber? Eben: Streicheln oder Schlachten? Als springenden Kernpunkt nennt der Autor die Macht: Menschen sind aus biologischer Sicht ebenfalls den Tieren zuzuordnen, doch stehen wir aufgrund unserer enormen Macht an der Spitze der Hierarchie.

Der immer noch dominierende alltägliche Fleischkonsum unserer Gesellschaft hat massive Folgen nicht nur für die Tiere und uns, sondern auch für unseren Planeten. Durch diese Erkenntnisse wird die Leserschaft dazu aufgerufen, sich Gedanken darüber zu machen und Alternativen in Erwägung zu ziehen.

Das Buch richtet sich an alle Altersklassen und insbesondere an diejenigen, die sich mehr mit diesem Dilemma auseinandersetzten möchten. Der Autor fokussiert sich hauptsächlich auf die westliche moderne Welt, für weitere Untersuchungen wäre das Heranziehen von anderen Kulturen ebenfalls interessant.

 

240 Seiten

Erschienen am 28. September 2022

Kösel Verlag, ISBN: 978-3-466-34782-7

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(Bericht: D.T.)

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